Hide and Creep

April 1, 2009

 

Produktionsland: USA

Produktionsjahr: 2004

Freigabe: SPIO/JK

 

Das man große Scheisse mit viel Geld machen kann, beweist Uwe Boll. Das man gutes Kino auch für wenig Geld machen kann, beweisen wiederum immer wieder Kleinstproduktionen mit viel Herz- und meist noch mehr Kunstblut. Vorallem in Deutschland und den USA sind Amateurstreifen gerade total „in“. Und so fühlt sich jeder noch so unfähige Trottel hierzulande (von Ausnahmen einmal abgesehen) und oft genug talentierte junge Leute aus Übersee (von Ausnahmen einmal abgesehen) dazu veranlasst seine Ergüsse auf Zelluloid zu bannen. Meist kommt dabei wenig Kreatives, dafür aber eine Menge Geklautes und/oder Verbeugendes heraus. So auch in „Hide and Creep“, einem sympathischen Zombiestreifen aus den USA von Fans für …äh… Zuschauer.

Eines Morgens wacht ein junger Trottel (wirklich!) nackt auf einem hohen Baum auf (wirklich wirklich!). Zugleich erfahren wir nach einer kurzen Überblendung, dass derzeit alle Romero-Filme ausgeliehen sind. Zugleich trifft sich der örtliche Schützenverein um den neuen Pimperkanal zu „testen“. Klingt halbwegs zusammenhangslos und dämlich. Es kommt noch besser! Denn plötzlich steigen die Untoten aus den Gräbern …oder…naja…ihrem Erscheinungsbild nach wohl eher aus den Mülltonnen! Und jetzt werden die 3 eingangs erwähnten Ereignisse mit noch viel hanebücheren Storyelementen verknüpft. Fertig!

Hier gibt es eigentlich nicht viel zu sagen, denn der Film liefert die ideale Einschätzung gleich selbst zu Beginn: „Die einzigen guten Zombiefilme aus den USA stammen alle 3 von Romero.“ Und da Romero hier nicht mitgearbeitet hat, wird es für den Film etwas problematisch. Splatter und Gore gibt es nur in homöopathischen Dosen, die Zombies sehen aus wie Penner mit Kellerbräune und die eh schon dünne Story verliert sich folgerichtig in Nichtigkeiten.

Zifat: Nur etwas für Amateurfilmfetischisten oder beinharte Zombiefans. Aber auch für den 3€-Einkauf geeignet. Mehr sollte man nicht investieren, ansonsten müsste man sich über das verschwendete Geld ärgern. Wir haben hier nämlich nur einen Punkt für den coolen Videothekar und einen weiteren für den netten Humor. Und das ist dann doch etwas zu wenig.

Punkte: 2/6

Großbritannien 2006

Backwood-Survival/Splatterkomödie

Laufzeit: 96 Min./Freigabe: FSK 18

And now to something completely different! Nach 4 Reviews über unsere Lieblingsfässer und ihre Abenteuer kommen wir nun zu einem gänzlich anderen Bereich des Horror: Dem Survival-Horror! Vertreten durch einen recht originellen Film der Zunft, der mit britischem Humor durchaus Anleihen zum ebenfalls aus den UK stammenden „Shaun of the Dead“ hat. Tja und wenn sich der Rest der Horrorwelt nicht in Acht nimmt, dann räume ich den Folks von der Insel nach dem Genuss dieses Werks durchaus eine gute Zukunft in den Annalen der Horrorwelt ein.

Kurz zum Inhalt: Die Belegschaft einer britischen Waffenfirma macht einen Betriebsausflug in die russische Walachei um dort lustige Spiele zu spielen, Käse zu essen, Drogen zu nehmen und mal ganz nebenbei den Gruppenzusammenhalt zu stärken. Der liegt nämlich bei ungefähr 0. Als der Busfahrer aber keinen Bock mehr hat weiterzufahren, sich die Luxushütte als erbärmliche Betonbutze entpuppt und russische Söldner Jagd auf die kleine Gruppe machen, geht der Spaß erst so richtig los.

Unglaublich mit welcher Leichtigkeit hier harter Splatter und bitterböser Humor verbunden werden. Nicht nur, dass der Film zudem noch mit den genreüblichen Klischees ein ums andere Mal augenzwinkernd bricht. Man hat endlich mal wieder das Gefühl des Mitfieberns, denn die Gruppe besteht aus einem Haufen grundsympathischer Typen. Die daraus entstehende Dramatik gibt dem Film dann eine gute Balance. Natürlich gibt es auch Schwächen: Das Thema ist alles andere als neu, das Finale etwas mau und die Motivation der Killer nicht zu 100% logisch. Aber was machen solche Peanuts schon, wenn der Rest des Films spitze ist? Na also!

Zifat: Wir merken uns also: Niemals Urlaub im russischen Hinterland machen. Schon gar nicht, wenn man Mitarbeiter eines Waffenkonzerns ist! Desweiteren merken wir uns: Unbedingt diese Granate von Film schauen. Perfekt für alle, die mit den anderen Folterfilmchen nichts anfangen können und britischen Humor genauso sehr lieben wie ich. All jene werden gewissnicht enttäuscht.

Punkte: 5/6

USA 2005

Zombiesplatter/-klamauk

Laufzeit: ca. 92 Min. /Freigabe: SPIO/JK

Dass man aus der altehrwürdigen Zombiereihe ein für unsere Zeit typisches „Teenies laufen vor Unholden davon, sind aber nicht schnell genug“-Filmmaterial gemacht hat, wissen wir ja seit Teil 4. Das in den USA der hier schon längst totgeprügelte Hund Rave scheinbar immer noch Hochkonjunktur hat aber noch nicht. Wie schon bei „Freddy vs. Jason“ wird auch hier eine solche Party veranstaltet, komplett mit bescheuerten Kostümen und dem gesamten Drogenkontingent Afghanistans. Nur hat man beim Crossover der 2 Slasherhelden diese Party a) nicht in den Mittelpunkt gestellt b) sehr kurzweilig gestaltet und c) genug fähige Schauspieler gehabt.

Erstmal zur Geschichte: Julian, Peter Pan vom Dienst, der mit Mitte 20 unbedingt eine Teenager-Rolle spielen wollte, ist back. Und nicht nur er! Alle seine (überlebenden) Freunden aus dem vorherigen Teil sind auch wieder dabei (Hurra!). Scheinbar hat man aber alle einer Art Amnesie unterzogen, denn als sie im Haus von Julians ziemlich fiesen und mittlerweile ziemlich toten Onkels 3 der ominösen Fässer finden, haben sie nichs besseres zu tun als eins von den Dingern in die Schule zu karren. Dort wird das „amerikanische Qualitätsprodukt“ vom Quotenneger (sorry, aber das ist er wirklich) und Superhirn der Schule im UNO-Geheimlabor (na klar!) der Highschool untersucht. Und siehe da: Das Giftgas ist ein klasse Fröhlichmacher mit (scheinabr) keinen Nebenwirkungen. Natürlich wird das Zeug sofort in Pillenform, Stichwort: aus Scheiße Bonbons machen, unter’s Volk gebracht, denn der große Rave steht ja bevor. Nur das der übermäßige Genuss zu starker Verwesung und unbändigem Hunger führt, damit hat man nicht gerechnet. Nebenbei versuchen noch 2 Sidekicks in Form von FBI-Vollpfosten das verschollene Fass ausfindig zu machen. *Gähn*

„Return of the living Dead 5“ ist seltsam. Er macht einiges richtig…naja…sagen wir: richtiger als Teil 4 und versagt beim Rest dann vollkommen. Zuerst wären da die Splattereffekte. Auch diesmal nicht sehr zahlreich vorhanden und meist das typische Zombie-beißt-ein-Stück-Haut-ab, dennoch gibt es erstmals wieder eine Handvoll wirklich guter Effekte mit einem gewissen Aha-Effekt. So zum Bleistift Drumsticks in die Augen oder Cheerleader in die Arschbacken beißen. Auch die Zombies, nicht zuletzt durch einen erneuten Kurzauftritts des kultigen „Tar-Man“ sind allesamt nicht schelcht gemacht, aber auch nichts Besonderes. Ja, das war es auch schon an Positivem. Denn das Dilemma beginnt bereits ganz zu Anfang, wenn alle locker-flockig in der Schule umherspringen. Scheinbar vergessen sind alle getöteten Freunde, Angehörigen, Statisten und Kabelträger auch mit den Fässern weiß man nichts Besseres anzufangen als sich daraus Drogen zu basteln. Das ganze hätte vielleicht als 08/15-Teenie-Mystery-Gesülze funktioniert indem Leute mit Überdosis wahnsinnig werden, aber als Zombiefilm hat das die Wirkungskraft ein nassen Lappens. Die Sidekicks nerven von der ersten bis zur letzen Minute und sind zu keinem, ich wiederhole: zu KEINEM Zeitpunkt auch nur im Ansatz lustig. Ja und das Finale, also der Rave ist dann wirklich nur der Versuch einen möglichst hohen Bodycount ohne lästige Einfälle woher und wieso zu erklären.

Fazit:

Ich glaube wenn man sich etwas mehr Zeit genommen hätte, dann würde der Film vielleicht viel besser sein. Aber so ist das ganze ein einziger Witz und ein schlechter noch dazu. Für den Splatter gibt’s einen Punkt, für die einzig lustige Szene am Ende des Films einen halben. Ein typischer Fall von Abspann-Syndrom.

Punkte: 1,5 / 6

P.S.: Wer sich dennoch mit dem Gedanken tragen sollte, sich Teil 4 und 5 von RotlD zu geben sollte in jedem Fall zur Ösi-Fassung greifen (steht hinten drauf)! Beide Teile sind in Deutschland nur erbärmlichst geschnitten erhältlich und würden Teil 5 so z.B. auf nur 0,5 Punkte bringen. Ende der Durchsage 😉

USA 2005

Zombiesplatter

Laufzeit: 89 Minuten/Freigabe: SPIO/JK

Und sie returnen zum 4. Male. Das ganze ist natürlich 12 Jahre nach dem 3. Abenteuer rund um das grüne Gas und seine Auswirkungen sicher als Versuch zu werten aus der nicht ganz unrentablen Reihe noch einmal Geld zu pressen. Das dass tote Pferd auf dem da rumgeritten wird aber nach 12 Jahren und trotz „green gas“ auch nicht lebendiger wird hätte man sich sicher auch denken können. Und so verfrachtete man die ganze Schose also ins hier und heute mit kühlen Biker-Teenies, die keinen anderen Sorgen als die nächste Rampe haben. Hey, ich hab nie behauptet, dass der Film originell wäre!

Was macht also unserer hipper 17-jähriger Protagonist, der irgendwie schwer nach Mitte 20 aussieht und auf den Namen Julian hört? Genau, er hängt mit seiner Clique ab, geht zur Schule und ist voll lässig drauf, weil er als einziger einen coolen Onkel hat, der ihn nach dem mysteriösen Verschwinden seiner Eltern bei him wohnen lässt (zusammen mit Julians Bruder, der irgendwie…seltsam ist). Dieser Onkel wiederum arbeitet zufällig bei der Firma „Hybratech“, die nicht nur die Zombies vor 12 Jahren wieder eingefangen hat, sondern auch noch die letzten Fässer im Ostblock (?) sucht und ganz schön geheimnisvoll ist. Huuuuuhhh…

Ähm ja, dann gibt es etwas Geplänkel, dann wird auf einmal Zeke, der beim Motoradstunt sehr realistisch *hust* verunglückt nicht ins Krankenhaus, sondern zu Hybratech verbracht, wo -oh Wunder!- eine aus der Clique als Sicherheitspersonal beschäftigt ist. Naja, schnell ist der Entschluss gefasst Zeke zu befreien. Und so bricht man bei Hybratech ein, wo schon bald die Zombies losbrechen und Julians totgeglaubte Eltern als Borg-Zombies auftauchen…

Huch!!! Gespoilert, naja halb so schlimm. Bereits nach den ersten 5 Minuten ist irgendwie schon klar das es zu sowas kommt. So wie übrigens auch der Rest des Films. Der ist eigentlich gar nichmal sooooo schlimm. Aber wirklich nur dann, wenn man sooooo auch mit 5 „o“’s schreibt. Der Einstieg ist ganz nett, komplett mit Tschernobyl und überzogener Werbekampagne. Aber dann bricht das Inferno anhand beschissener Charaktere und ihrer ebenso flachen Highschool-„Probleme“ los. Man merkt: Diese Leute wurden nicht für’s quatschen bezahlt, sondern für’s sterben! Joa, bis dahin ist es aber noch eine quälende halbe Stunde hin und dann geht das wirkliche Übel erst so richtig los. Denn den Cast hätte man mal besser in einer weiteren „Scream“-Fortsetzung verballert, mit Zombies jedenfalls funktioniert diese Gruppe noch weniger. Wie das? wird sich der geneigte Cineast nun fragen. An den Zombies liegt es bei solchen Filmen ja in den seltensten Fällen, dass das Machwerk gegen den Baum geht. Es mag daran liegen, dass die Schauspieler sich mit echt armen Martial Arts-Versuchen gegen die Zombies wehren wollen(!!!!) oder die Auflösung des mysteriösen Mysteriums um Julians Eltern von allen Spatzen der Stadt gepfiffen wird. Und wie liegt es mit dem Witzfaktor? Nix! Nada! Njente! Grausig was hier als lustig verkauft wird. Und so geht es weiter und weiter. Neeee, dass ist der Reihe wirklich nicht würdig!

Fazit:

Tja 4.Teil, Reihe tot? Leider ja muss man sagen. Denn was Teil 4 schon bietet übertrifft (untertrifft???) Teil 5 noch um einiges wie wir sehen werden. Was hat der Film also zu bieten? Naja, gute 5-10 Min zum Anfang und ein witziger Abspann. Und wenn der Abspann schon zum besten eines Films zählt, dann war der Film sicher nicht toll…

Punkte: 2/6